Max Bill

Forschungsprojekt - Dipl.-Ing. Florian Dreher

Der Schweizer Architekt und Künstler Max Bill (1908-1994) zählt zu den einflussreichsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts und prägt als universeller Gestalter die Nachkriegszeit in der Schweiz und in Deutschland.

Seine Theorie der „guten Form“ sowie der „konkreten Gestaltung“, welches sich auf das Manifest von Theo van Doesburg von 1930 stützt, bildet den Grundsatz seiner künstlerischen Auseinandersetzung und Fragestellung an die zu formende Umwelt.

Beeinflusst durch die Heroen der modernen Architektur, wie Le Corbusier und Ludwig Mies van der Rohe, gelangt Max Bill zu einer eigenen Interpretation der Moderne, zwischen Reflexion und Spezialisierung. Diese überzeugt durch ihre konzeptionelle Durchdringung und durch ihre reduzierte Formensprache – eine Gestaltung ohne Beredsamkeit. Max Bill gerät dadurch ins Blickfeld einer jüngeren Architektengeneration, wie einigen Team 10 Mitgliedern, u.a. Aldo van Eyck oder Alison und Peter Smithson. Es lassen sich Verknüpfungen zum Brutalismus und Strukturalismus ziehen sowie zum Poetic Realism in den späten Neunziger Jahren bei der Wiederentdeckung einer Neuen Gewöhnlichkeit.

Im Schweizer Kontext ergeben sich hinsichtlich der Themenfelder Abstraktion, Minimierung und Vorfabrikation mögliche Querverbindung u.a. zur Solothurner Schule mit Fritz Haller und Franz Füeg.

Aus der baugeschichtlichen Perspektive bisher vernachlässigt, wird somit der Versuch unternommen, Max Bill als Bindeglied in einer Übergangsphase zwischen Wiederaufbau, Nachkriegszeit und einer Revision der Moderne zu begreifen.