Laboratorium Nachkriegsmoderne

Positionen zum internationalen Diskurs nach 1945

Alle von den Zerstörungen des  Zweiten Weltkriegs betroffenen Städte Europas haben ihre neue Gestalt im Kern durch die Weichenstellungen nach 1945 erhalten. Identität im emphatischen Sinn scheint daraus aber in vielen Fällen nicht entstanden zu sein. Nachkriegsmoderne ist umstrittene Baugeschichte. Mittlerweile ist die durch die zeitliche Distanz eingetretene Historisierung, aber auch durch die Stilisierung eines Retrokultes, dieses bauliche Erbe zu einem Motiv intensiver baugeschichtlicher Forschung geworden. Gleichzeitig bedroht immer noch eine verbreitete Aversion in der öffentlichen Wahrnehmung, begleitet von einem Ruf nach Rekonstruktion der Alten Stadt die in die Jahre gekommen Nachkriegsarchitektur. Fragen des Denkmalschutzes sind drängend geworden.

Unser Symposium geht von diesen Fragen aus, vorgestellt werden Fallstudien aus der architekturhistorischen Forschung, versucht aber, darüber hinaus übergeordnete Verbindungen, Leitbilder, Theorien und Programme zu identifizieren, die in Form eines Austausches über die Ländergrenzen in Europa, aber auch in den USA zirkulierten. In allen nationalen, regionalen und lokalen Besonderheiten, so unsere Vermutung, ist eine differenzierte Formierung von Leitbildern zu beobachten, die auch die scheinbare Besonderheit zu einem Teil gemeinsamer Entwurfshaltungen werden lässt. Unsere Fallstudien sind zwischen Kalifornien und Skandinavien, dem Ruhrgebiet und Holland und in Großbritannien  angesiedelt. Unser Interesse gilt den dahinter liegenden diskursiven Prozessen und Weichenstellungen, der theoretischen Agenda. Nachkriegsmoderne als internationales Projekt?

 

Gastreferenten

Eduard Kögel, Technische Universität Berlin

Sven Kuhrau, Universität der Künste Berlin

Roland Züger, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur/CH

 

Einführung

Florian Dreher, Fachgebiet Architekturtheorie, Fakultät Architektur, KIT

 

Ort

Hörsaal Egon Eiermann, Geb. 20.40, Englerstraße 7, D-76131 Karlsruhe

 

Termin

Donnerstag, 28.10.2010, 18 Uhr