Sommersemester 2009
Das Seminar schließt an die Ergebnisse des letzten Semesters zur Londoner Masterplanung Olympia an. Analysiert werden verschiedene städtebauliche Großprojekte (Wembley, Kings Cross und das Gelände der Olympiade im East End).
Biologie und Ökologie werden zusehends zu Leitdisziplinen im 21. Jahrhundert. Der Rationalismus in der Architektur scheint dieser Tendenz zu widersprechen. Aber mit der Organischen Architektur gibt es seit dem19. Jahrhundert eine starke zweite Tradition, die Architektur aus den vitalen Lebensvollzügen der Menschen ableitet. Von Louis Sullivan über Alvar Aalto bis hin zu Hans Scharoun und Frei Otto gibt es eine dynamische Moderne, die heute wieder an Bedeutung gewinnt.
Am Beispiel der schlesischen Hauptstadt Breslau, die heute als polnische Wachstumsmetropole Wroclaw ein Zentrum der polnischen Moderne ist, soll das Verhältnis von zeitgenössischer Moderne und Geschichte untersucht werden. In den Zwanziger Jahren ein Zentrum der klassischen Avantgarde, in den Fünfziger Jahren ein Ort der historischen Rekonstruktion, ist die Stadt heute ein Laboratorium aktueller Diskussion über das Spannungsverhältnis beider Richtungen, eine Diskussion, die gerade auch in Deutschland an Brisanz gewonnen hat.